bela b. felsenheimer

Bela B. Felsenheimer

Bela B., alias Dirk Felsenheimer wurde am 14. Dezember 1962 in Berlin-Spandau geboren. Seine Eltern trennten sich als er fünf war und so verbrachte er seine Jugend zusammen mit seiner Zwillingsschwester Diana bei der Mutter in Berlin-Spandau, während er seinen Vater ab und zu in den Ferien in Köln besuchte und dort auch erste Erfahrungen mit zwei seiner liebsten Zeitvertreibe sammelte: Comics und Rock'n'Roll. Der Kontakt zu seinem Vater brach aber im Alter von vierzehn Jahren abrupt ab.

In Spandau hob sich Bela ziemlich schnell von der sonstigen Arbeiterklasse ab, denn ihn faszinierte stets das Hervorstechen aus der Masse und besonders die Optik, das Lebensgefühl und die Rohheit des Punk hatten es ihm hierbei angetan. Als er nach der zehnten Klasse die Realschule verließ, traf er aber eine Entscheidung, die eher weniger mit Punk zu tun hatte. Bela trat eine Ausbildung als Polizist an. Dies war vor allem seinen Desinteresse und zum anderen den Einfluss seines Onkels geschuldet, der ein hohes Tier bei der Berliner Polizei war. Zudem versprach diese Ausbildung am meisten Geld. Durch sein Interesse zum Punkrock hatte sich aber sein Sinn für Eigenständigkeit schnell weiterentwickelt, was natürlich dem Leben als Polizist sehr zuwider lief.

Zum Schlagzeugspielen kam Bela bereits im Teenageralter als er im Keller des Freundes seiner Schwester erste Versuche unternahm dem Instrument Herr zu werden. In nächster Zeit verbesserte er sein Schlagzeugspiel zusehends und es reifte in ihm der Wunsch eine Band zu gründen. Seine Mutter unterstützte ihn bei diesem Vorhaben, denn sie war froh, dass ihre Kinder tagsüber beschäftigt waren. So ist es auch zu erklären, dass Bela im Judo- und Fußballverein aktiv war, während seine Schwester Gitarrenunterricht nahm. Von ihr lernte er auch die ersten Akkorde auf der Gitarre. Vom Geld seiner Verwandten kaufte sich Bela dann recht bald ein eigenes Schlagzeug und gründete seine erste Band "Empire". Nachdem sie deren Sängerin vor die Tür setzten kam auch Bela zum Gesang.

Bald darauf verfiel er jedoch gänzlich der Punkbewegung. Nachdem er seine Polizeilaufbahn bereits nach zwei Wochen beendete, jobbte er zunächst als Lagerarbeiter bevor er bei Hertie eine Lehrstelle als Dekorateur antrat, die er aber kurze später ebenfalls abbrach. Zwischendurch spielte er jedoch in den Bands "Wild In The Streets" bzw. "Kawumm".

Irgendwann machte er dann Bekanntschaft mit Hussein Kutlucan und Bernd van Huizen und gründete "Soilent Grün", zu denen später auch ein gewisser Jan Vetter stieß. Neben dem Punkrock entwickelte Bela eine Leidenschaft für Horrorfilme und Horrorliteratur sowie Mystisches und Okkultes im Allgemeinen. Dies mündete u.a. in einigen Bandprojekten sowie in seltsamen Ritualen und Selbsterfahrungstrips. Aus dieser Leidenschaft heraus entstand der Name "Bela", der eine Anspielung auf Bela Lugosi, eins von Belas größten Vorbilden und dem wohl bekanntestem Dracula-Darsteller, darstellt. Das "B." resultiert hingegen aus seinen Nachnamen. Statt Felsenheimer wurde er in der Schule öfters "Barney Geröllheimer" (aus der Familie Feuerstein) genannt, somit findet sich im GEMA-Anmeldeformular auch der Künstlername "Bela Barney Felsenheimer" wieder.

Nach der Auflösung von Soilent Grün gründete Bela B. zusammen mit Farin Urlaub dann die ärzte, die seit 1982 mit Unterbrechung aktiv sind. Während der Unterbrechung gründete er mit Rod Gonzalez und Michael Beckmann von den Rainbirds die Band Depp Jones, die nur mäßig bis gar nicht erfolgreich war.

Neben der Musik wuchs in ihm auch schon früh die Begeisterung fürs Schauspielern. Erste zaghafte Versuche machte er in Filmen von seinem ehemaligen Klassenkameraden und heutzutage gefragten Splatterfilm-Regisseur Jörg Buttgereit und natürlich kurze Zeit später in "Richy Guitar". Seit Ende der 90er Jahre hat er sich wieder verstärkt der Schauspielerei gewidmet und auch Unterricht genommen und spielte bereits kleine bis größere Rollen in den Kinofilmen "Over The Rainbow", "Kaliber Deluxe" oder "Ein göttlicher Job". Im Antikriegs-Film "Edelweisspiraten" spielt er im Jahr 2004 seine erste Hauptrolle. Nebenbei ist Bela auch ein gefragter Hörspiel-Sprecher für diverse Hörspiele wie "Die Brautprinzessin" oder "Faust vs. Mephisto" (zusammen mit Thomas D.) geworden.

Nachdem für kurze Zeit die Schauspielerei seine Leidenschaft für Musik eher in den Hintergrund gerückt hat, widmet er sich mittlerweile wieder verstärkt der Musik zu und im Jahr 2006 veröffentlichte er sein erstes Soloalbum "Bingo" mit Gastauftritten von Lee Hazlewood und Charlotte Roche. Bei Live-Auftritten mit seiner Band "Los Helmstedt" hat er nun das Schlagzeug gegen die Gitarre eingetauscht und gibt ganz den Frontmann.

Bela B. lebt heutzutage unverheiratet in einem Haus in Hamburg, wo er es sich nicht nehmen lässt ab und zu Heimspiele seines Lieblingsclubs dem  "FC St. Pauli" anzusehen.

© Stefan Üblacker